Abrechnungen Job Cuts Schweiz

Hi
Eure Datenbank ist zwar erstaunlich gross, aber mit ziemlicher Sicherheit sind nicht alle vorhandenen Ankündigungen über den Stellenabbau drin enthalten. Es handelt sich also in meiner Vorstellung um ein Sample. Daraus ergibt sich meine berechtigte Frage: Wie repräsentativ sind die gesammelten Daten, insbesondere in Bezug auf den Zeitraum/Branche? Möglicherweise sind die Ankündigungen für die Vorjahre weniger umfassend, da ihr mit der Zeit wohl mehr und mehr Hinweise bekommt, die ihr anfangs nicht (oder nur wenig) hattet.
Gruss, Christoph

Hallo abrechnungen.ch
Respekt für eure Arbeit, sieht nach viel Arbeit aus!
Eine Frage hab ich noch. Ihr vergleicht die Branchengrösse mit der entsprechenden Anzahl der Entlassungen je nach Branche. Das macht sicherlich Sinn. Allerdings sind diese beiden Parameter von etwas unterschiedlicher Natur: Die Anzahl der Entlassungen entspricht stets einem Zeitraum, während die Branchengrösse für die Anzahl der Angestellten in einem bestimmten Moment steht. Ich hätte gerne von eurer Seite erfahren, welchem Zeitraum der präsentierte Indikator Branchengrösse entspricht: Einem Durchschnitt in der Zeitperiode 2020-2023? Wenn der Stellenabbau den Stellenaufbau überschreitet, hat dies die Reduktion der Branchengrösse zur Folge. Wie berücksichtigt ihr derartige Änderungen bei der zukünftigen Berechnung der Entlassungsrate?
LG
Marco

Im Jahr 2023 gab es über 4700 entlassene Mitarbeiter im Sektor «Staatsnah», während in anderen Jahren die Anzahl nicht einmal 500 überstieg. Leider sehe ich die Details nur eine begrenzte Zeit in Ihrem Tracker. Ich würde sehr gerne Daten zu diesen Entlassungen für meinen Artikel erhalten. Kann man diese Daten im Detail einsehen?

In letzter Zeit höre ich oft von sehr umfangreichen Entlassungen bei IT-Riesen (Meta, Google, Amazon). Wurden diese Daten in diesem Überblick verwendet?

Ich bin sehr überrascht über die Grösse der Branche und die Layoffs in der Pharma. In den Covid-Zeiten 2022-2023 sollte es eigentlich einen Anstieg der Mitarbeiterzahl und eine Minimierung der Entlassungen aufgrund der Produktion von Moderna, Novartis und CureVac geben. Mir scheint, diese Daten sollten re-analysiert werden.

Viele dieser Entlassungen waren sowieso überfällig. Mit den steigenden Zinsen weht all diesen Zombiefirmen nun ein steifer Wind entgegen. Migros, CS, Post, SRG – alle haben sie aufgeblasene Verwaltungen, ineffiziente Strukturen. Diese strategielosen Verhaltensweisen werden nun korrigiert. Besinnung auf das Kerngeschäft, Kapitel 1 jedes Betriebswirtschaftsbuches, erste Vorlesung in Betriebswirtschaft.

Das RAV Luzern entlässt 14 Mitarbeiter, weil es zu weniger Arbeitslose gibt: https://www.20min.ch/story/luzern-weil-so-viele-einen-job-haben-werden-rav-mitarbeitende-entlassen-103021383
Das RAV Luzern sollte sich dringend unseren Tracker anschauen, dann würden sie merken, dass diese 14 Mitarbeiter bald dringend gebraucht werden 😊
Und noch ein Hinweis: Wir erfassen hier 14 Mitarbeiter, nicht nur 4. Umdisponierte Mitarbeiter sind für unsere Statistik auch als Entlassungen zu zählen. Der Grund ist, dass viele Unternehmen „natürliche Fluktuationen“ oder Versetzungen nutzen, um die Zahl der Entlassungen möglichst kleinzurechnen (z.B. Credit Suisse / UBS).

Interessant, dass der Stellenabbau schon Mitte Jahr stark zunimmt, aber sowohl in den Arbeitslosenzahlen nichts festzustellen ist. Ich bemerke zwar auch in meinem Umfeld, dass es weniger (Selbst) Kündigungen gibt als auch schon, wahrscheinlich eine Folge der negativen Schlagzeilen rund um die UBS. Ich denke, im Vergleich zu Deutschland geht es uns in der Schweiz vergleichsweise gut.

Habt ihr bereits eine Analyse gemacht, ob diese Layoff-Daten als vorauslaufender Indikator Gültigkeit hat und wenn ja, von welchem Zeitraum (vorauslaufend) sprechen wir? Zudem ist mir aufgefallen, dass ihr das Ankündigungsdatum der Entlassungen verwendet habt und nicht der tatsächliche Entlassungszeitpunkt. Oft heisst es ja, dass die Entlassungen z.B. bis Ende 2024 durchgeführt werden (Ankündigungszeitpunkt irgendwann im Jahr 2023).

Die 3000 Mitarbeiter der UBS/CS stimmen sicher nicht. Die UBS-Führung weiss ja selbst nicht, wie viele Mitarbeiter tatsächlich entlassen werden. Neben dem offiziellen Jobabbau haben zahlreiche Spezialisten das Boot bereits entlassen und sind zur Konkurrenz gewechselt. In USA und London sowieso. 30‘000 Entlassene würde es besser treffen als 3000. Aber zuerst mal schön zum RAV und anderthalb Jahre Kohle kassieren…

Da scheint ziemlich was auf uns zuzukommen. Ich kann bestätigen, dass es momentan abwärts geht. Bei uns im Betrieb gibt es momentan auch fast keine neuen Aufträge und wir alle befürchten, dass es bald Restrukturierungen gibt, die auch das Personal treffen. Momentan zum Glück noch nichts passiert.

Tatsächlich ein interessanter Ticker. Die 3000 Mitarbeiter der UBS könnten in Wahrheit noch viel höher liegen, da viele Contractor “Quasi-Selbständige” ihre Stelle verlieren. Man könnte leicht das Doppelte hinzuzählen, siehe hier: https://insideparadeplatz.ch/2023/12/14/ubs-spickt-tausende-ich-ags-und-contractors/